Sturm's Territorium - Die etwas andere Dinosaurierseite

Reviews






Dino Crisis - PSX

Gamescover

Grundbewertung des Spiels:

9 von 10 Punkten

Dinofaktor:

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"Resident Evil meets Jurassic Park!"

Screenshot

Beschreibung: Eine Spezialeinheit des Militärs soll auf Ibis Island den verschollenen Wissenschaftler Professor Kirk ausfindig machen. Eigentlich ein Routinejob für das Team, doch plötzlich kommt es zu ungeahnten Vorfällen, die den Auftrag erheblich erschweren. Kurz nach der Ankunft wird das Team von einer längst aufsgestorben geglaubten Spezies attackiert.

Fazit: Bei einer Aufzählung von Video- und Computerspielen, bei denen Dinos eine Rolle spielen, darf ein Spiel auf gar keinen Fall außer Acht gelassen werden und das ist „Dino Crisis“. Dieses Spiel erschien 1999 und stammt mehr oder weniger aus dem gleichen Entwicklerumfeld wie auch die Resident Evil Serie,

welche einige Jahre zuvor das Survival-Horror Genre immens geprägt hat. Insofern sollte es auch gar nicht verwundern das „Dino Crisis“ viele Elemente des spirituellen Vorbildes aufgreift und diese wiederverwendet.

Denkt man an „Dino Crisis“, so kommt einem als erstes „Resident Evil meets Jurassic Park“ in den Sinn. Dieser Gedanke lässt sich auch gar nicht vermeiden, denn es ist unübersehbar, das Jurassic Park einen bedeutenden Einfluss auf die Entwickler von "Dino Crisis" hatte. Es ist auch denkbar, dass die Entwickler von „Resident Evil“ große Fans von Jurassic Park gewesen sind und einfach Bock drauf hatten, einen Survival-Horror mit Dinos zu machen und das ist ihnen meiner Meinung nach auch sehr gut gelungen.

Die Grafik, sowie die Spielemechanik sind mit den früheren „Resident Evil“-Teilen nahezu identisch. Die umständliche Steuerung, welche damals wie heute noch anstrengend ist und vor allem in hektischen Momenten den Geduldsfaden überspannen kann, kennt man ebenso aus den „Resident Evil“ Spielen. Der einzige Unterschied zwischen „Dino Crisis“ und „Resident Evil“ besteht eigentlich nur darin, dass wir es hier mit Dinosauriern anstelle von Zombies zu tun bekommen. Theoretisch könnte die Handlung sogar im selben „Spieleuniversum“ wie „Resident Evil“ stattfinden, aber das wird nirgendwo bestätigt und wäre eine durchaus nette Fantheorie.

Das heißt aber nicht, dass „Dino Crisis“ einfach nur ein billiger Abklatsch ist. Die Macher von "Resident Evil" hatten damals bei ihren Spielen immer gute, bis sehr gute Qualität abgeliefert und mit "Dino Crisis" hatten sie ein wirklich tolles Spiel kreiert, dass trotz seines hohen Alters erstaunlich gut gealtert ist. Solange man kein Grafik-Fetischist ist funktioniert „Dino Crisis“ auch heute noch sehr gut, vor allem aufgrund seiner dichten Atmosphäre. Diese lebt unter anderem von der Unberechenbarkeit des Spieles, aber auch von der stimmigen Musik, welcher sich meist mit ruhigen Arrangements angenehm bedeckt hält. Das waren auch immer die großen Stärken der originalen „Resident Evil“-Spiele.

Die Rätzel sind ebenfalls ein elementarer Bestandteil des Spieles und die sind teilweise ein echt harter Brocken. Gerade das Knacken von Passwortkombinationen wird im Laufe des Spiels immer anspruchsvoller und stellt eine Herausforderung dar. Ich musste mir damals sogar ein Lösungsbuch kaufen, weil ich an einer bestimmten Stelle nicht weiterkam. Google konnte man damals noch nicht fragen.

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Das CD Cover, welches für mich übrigens das beste Spielecover aller Zeiten ist, sagt geradezu perfekt aus, um was es im Spiel geht und welchen Dinos man am häufigsten begegnet. Dabei ist die Anzahl an verschiedenen Dinosaurierarten doch relativ gering. Was mich aber immer an „Dino Crisis“ so fasziniert hatte, war die doch ziemlich gute KI der Dinos, speziell der Raptoren. Sie verhalten sich genauso, wie man es auch erwarten würde. Sie springen auf Tischen, versuchen Türen aufzumachen, oder tauchen urplötzlich auf, wenn man nicht damit rechnet. Kurzum gefielen mir die Raptoren so dermaßen gut, dass ich absolut keine Freude dabei empfand, sie töten zu müssen. Genau so wie es auch bei manch anderen Spielen der Fall ist, bei denen man Raptoren töten muss. Aber glücklicherweise brauchte man das gar nicht, denn man konnte für sein Gewehr Betäubungspfeile herstellen, da man im gesamten Spielverlauf relativ wenig scharfe Munition findet. Es dauerte dann zwar immer ein wenig, bis das Zeug wirkte, aber man hatte zumindest kein schlechtes Gewissen mehr dabei, wenn man auf die Raptoren geschossen hat. Unvorteilhaft war es dann natürlich, wenn man an die selbe Stelle irgendwann wieder zurückkehren musste und die Dinos immer noch dort waren… natürlich inzwischen wieder hell wach und vermutlich schlechter gelaunt als vorher.

Die wenigen Schwächen des Spiels finden sich meiner Meinung nach vor allem in der Handlung, da die Geschichte ziemlich an den Haaren herbeigezogen wirkt und sich wie ein etwas trashiger B-Movie anfühlt. Allerdings laden alternative Enden und einige Entscheidungsmöglichkeiten zum wiederholten Spielen ein.

„Dino Crisis“ erhielt noch zwei weitere Fortsetzungen, wobei der 3. Teil der Schwächste der Reihe darstellt und von einem ganz anderen Entwicklerteam stammte. Handlungstechnisch hatte Teil 3 überhaupt nichts mehr mit den beiden Vorgängern zu tun und war auch ausschließlich für die Xbox erhältlich. Darüber hinaus gab es auch noch ein Spin-Off namens „Dino Stalker“ und war ein Lightgun Shooter, welchen ich aber nie gespielt habe. Wirkliche Relevanz haben daher nur die beiden ersten Teile.

„Dino Crisis“ ist definitiv ein Klassiker, der natürlich im Schatten von „Resident Evil“ steht. Aber für all die Leute, die auf Zombies keinen Bock haben, ist „Dino Crisis“ die bessere Alternative, denn Dinos sind einfach so viel cooler als Untote. Mir machte das Spiel viel Spaß und falls es irgendwann ein Remake von „Dino Crisis“ geben sollte, würde ich es auch jederzeit wieder kaufen.

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