Sturm's Territorium - Die etwas andere Dinosaurierseite

Godzilla Filme




Movies

Godzilla 2014

Originaltitel

Godzilla

Genre

Sience-fiction

Herstellungsland

USA

Erscheinungsjahr

2014

Regie

Gareth Edwards

Produzent

Thomas Tull

Filmmusik

Alexandre Desplat

Ungeheuer

Godzilla

M.U.T.O. (männlich)

M.U.T.O. (weiblich)

Trailer:

Liste

Inhalt: Japan, 1999. In einem Kernkraftwerk werden seit einiger Zeit massive Impulse, ähnlich einem Erdbeben, gemessen, die dem Verantwortlichen Joe Brody Sorgen bereiten. Eines Tages kommt es zu einem dramatischen Zwischenfall, just in dem Moment, in dem seine Frau und ebenfalls Mitarbeiterin auf Sondierungssuche in einem sensiblen Trakt des Atomkraftwerks unterwegs ist. 15 Jahre später hat sich Joe von seinem mittlerweile erwachsenen Sohn Ford entfremdet. Nicht allein weil Ford als US-Lieutenant in Übersee stationiert ist, sondern weil Joe an seiner Theorie festhält, dass dieses Ereignis vor 15 Jahren niemals von einem Erdbeben herrühren konnte. Als beide erneut in Japan aufeinander treffen und in ihrem alten Wohnbezirk Nachforschungen anstellen, wird schnell klar, dass die Regierung etwas Unvorstellbares vor der Öffentlichkeit verheimlicht und Joe mit seiner Überzeugung richtig liegt...


Fazit: "Final Wars", von 2004 war der vorerst letzte japanische Godzilla Film. Nach dem Emmerich Debakel von 1998 wollten es die Amerikaner aber doch noch einmal versuchen. Im Produzententeam des 29. Godzilla Streifens findet sich übrigens der Name Yoshimitsu Banno wieder, der im Jahre 1971 bei "Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster" Regie geführt hat. In wie fern dieses Alteisen Einfluss auf den 2014er Film hatte, ist allerdings nicht näher bekannt.

Bei dem 2014er Godzilla-Film handelt es sich um ein Reboot/Remake des Klassikers, was allerdings nicht weiter ungewöhnlich ist, denn jeder Start einer neuen Godzilla-Serie (sei es die Heisei, Millenium Reihe, oder auch das allein stehende "Godzilla GMK"), waren in gewisser Weise alle Reboots. Nur mit dem Unterschied, dass im direkten Zusammenhang mit den Filmreihen lediglich der 1. Film von 1954 eine Rolle spielt. Bei "Godzilla 2014" ist das nicht so, denn die Entstehungsgeschichte des Riesensauriers wurde von Grund auf neu erzählt und so erfahren wir, dass Godzilla gar nicht durch die Atombombe erschaffen wurde, sondern eine uralte Kreatur ist, welche das Gleichgewicht auf der Erde bewahrt. Godzilla ist in diesem Film also kein Anti-Held mehr, sondern ähnelt in seinem Wesen eher dem gutmütigen Monster aus der späteren Showa Serie.

Das Design der Monster ist absolut großartig! Sowohl bei Godzilla, als auch bei den neu erdachten Ungeheuern, den "Mutos", ist das Aussehen super gelungen und dank der CGI-Technik wirken die Monster einfach echter und lebendiger als in jedem anderen Godzilla Film zuvor! Zum ersten Mal verfügt Godzilla sogar über eine richtige Gesichtsmimik, was natürlich bei den "Puppenköpfen" aus den älteren Filmen nur sehr beschränkt, bis gar nicht zu bewerkstelligen war. Vor allem aber Godzillas gigantische Ausmaße waren wirklich der absolute Wahnsinn! Gegen diesen wandelnden Berg wirkte Gino 1998 wie eine Zauneidechse! Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren immer mal wieder kleine zum Teil auch versteckte Anspielungen auf die klassischen Filme. Das fängt schon bei Dr. Serizawa an. Wer das Original von 1954 kennt, weiß auch sofort mit diesem Namen etwas anzufangen.

Der Film ist allgemein sehr gut angekommen und wurde ein Überraschungserfolg. Das was uns Legendary Pictures präsentierte war zu 100% Godzilla, mit dem wohl geilsten atomaren Hitzestrahl, den ich jemals gesehen habe! Meine Meinung nach haben sich die Macher sehr viel Mühe dabei gegeben, Godzis Charakter "richtig" einzufangen, ohne ihn dabei lächerlich, oder unfreiwillig komisch rüberzubringen. Dennoch gab es so einige Sachen, die in jedem Fall zu kritisieren sind und dabei möchte ich noch nicht einmal auf Godzis relativ geringer Screentime eingehen, denn das haben bereits schon andere Leute zur genüge getan. Die größte Schwäche des Films liegt nämlich hauptsächlich darin, dass die Geschichte aus menschlicher Sicht heraus erzählt wird und dadurch droht stellenweise arg langweilig zu werden (glücklicherweise ist dies aber bei weitem nicht so schlimm, wie etwa bei "Cloverfield"). Den Filmemachern sollte es schon klar sein, dass in einem Godzilla-Film menschliche Dramen noch nie interessiert haben, auch wenn die Story an sich gut war.

Aber den absolut größten Schnitzer, den sie sich geleistet haben, war das erste Auftreten von Godzilla, welches zunächst wirklich großartig und spannend aufgebaut wurde, nur um dann an der besten Stelle einen brutalen CUT zu machen und von der Szene wegzublenden. Tut mir leid, aber so etwas geht gar nicht! Warum wurde immer genau dann weg geblendet, wenn die Monster kurz davor waren, gegeneinander zu kämpfen?! Genau DAS will ich doch als Fan sehen! Zur Rettung des Ganzen, muß man aber sagen, dass der bombastische Showdown es doch tatsächlich fertig bringt, diese groben Fehler zu entschuldigen.

Was ich natürlich noch ganz besonders vermisst habe, war Akira Ifukubes Godzilla Thema. Der Godzilla Marsch hätte bei diesem Film in jedem Fall mit hineingehört und wenn es vielleicht nur angedeutet, oder beim Abspann gewesen wäre! Das neu komponierte Godzilla Thema hat mir zwar hervorragend gefallen und ist auch wirklich sehr fesselnd und gänsehautfördernd, aber trotzdem gehören Godzilla und Ifukubes Musik untrennbar zusammen. Ich würde dem Film wirklich sehr gerne die volle Punktzahl geben, aber aufgrund der angesprochenen Schwächen reicht es leider nicht für eine 10.

Wenn sie sich noch der berechtigten Kritik der Fans zu Herzen nehmen und sich die Handlung mehr um Godzilla dreht, dann könnte der nächste Film zweifellos der beste Godzi Streifen aller Zeiten werden, der selbst das Original noch in den Schatten stellt. Das Potential ist in jedem Fall vorhanden und es ist für mich sehr schön zu sehen, das eine an sich altmodische Idee im modernen Gewand immer noch super funktionieren kann.

8,5 von 10 Punkten