Dr. Warclaw SEZIERT:
EXTREME DINOSAURS, TEIL 3!!!
Die Charaktere
Beginnen wir zunächst mal anstandshalber mit den „Extreme Dinosaurs“, die der Serie ja schließlich
den Namen gaben.
FOREVER GOOD, I WANT TO BEEEE FOREVER GOOOD...die Extreme Dinosaurs!
Der Chefrex – T-BONE
Ganz ohne Neid, ganz ohne Zweifel: T-Bone ist der Main Man! Der Big Boss! Der Chief Cheese! Der Head Honcho! Kurz: der Anführer der Extreme Dinosaurs! Zwar nur inoffiziell, da es wohl nie irgendeine Form von Wahlen gab, aber er ist es, der meistens entscheidet was getan wird. Und man muss gestehen, dass er durchaus Anführerqualitäten hat. Er behandelt sein Team fair und gleichberechtigt, akzeptiert auch Vorschläge der anderen und versucht nicht, seine Ansichten mit aller Gewalt durchzusetzen. T-Bone ist sonst jedoch in vieler Hinsicht Mittelmass bei den Supersauriern. Weder kann er fliegen, so wie Bullzeye, noch ist er so intelligent wie Stegz, und ob er stärker ist als Spike könnte durchaus bezweifelt werden. Was T-Bone wirklich ausmacht, sind seine Führungsqualitäten.
Diese kommen ihm zum Beispiel bei seinem Hattrick in der Doppelfolge „Die Befreiung von Krat“ (Folge 39 und 40) zugute. Hier schaffen es die Supersaurier unter seiner Führung, sich zunächst mit Ridge, dem gefürchtetsten Kämpfer der Arena von Krat zu verbünden, nebenbei die Sklaven zu befreien und zum Schluss auch noch die Königin Zarconda zu stürzen! Jetzt höre ich schon kritische Stimmen: „Das sind ja gleich DREI Wünsche auf einmal! Das geht nun wirklich nicht!“ Doch, das geht! Mit T-Bone-Überraschung!
Ist T-Bone aber wirklich ein „Super“saurier durch und durch? Was ziemlich an ihm nervt ist seine Arroganz und Überheblichkeit. Egal, wie schlimm die Situation auch ist, ob ausbrechende Vulkane, angreifende Aliens, fauchende Raptoren oder quengelnde Kinder... ihn kann nichts schocken, er tut alles mit einem coolen, grimmigen Blick ab und steht über den Dingen. Ob das realistisch ist, sei dahingestellt.
Auf der anderen Seite hat er erhebliche Probleme damit, wenn jemand ihm tatsächlich überlegen ist. In der Doppelfolge „Die Befreiung von Krat“ zieht T-Bone im Kampf gegen Dilophosaurier Ridge deutlich den Kürzeren. Da er das anscheinend nicht auf sich sitzen lassen kann, bringt er Ridge am Ende der Folge mit einem hinterhältigen Angriff zu Fall. Dies ist zwar nur Spaß, was Ridge auch versteht, aber trotzdem... T-Bone scheint es ziemlich nötig zu haben, sein Selbstvertrauen wieder auf Vordermann zu bringen, und da er das in einem offenen Kampf gegen Ridge erwiesenermaßen nicht schaffen kann, muss die Hinterhältigkeit herhalten. Denn auch ein erschwindelter Sieg ist ein Sieg, nicht wahr?
Aber auch was die Vorbildfunktion angeht, lässt T-Bone zu wünschen übrig. Nicht nur seine äußere Erscheinung (zerschlissene Stiefel, aus denen schon die Klauen herausragen), auch die Tatsache, dass er sich in einer Folge nur durch wiederholtes Rülpsen aus einer Situation heraushilft, ist pädagogisch nicht gerade wertvoll.
Unter dem Strich jedoch ist der Rex schon ganz okay. Da er wahrscheinlich das Drehbuch der Serie kennt und ohnehin weiß, dass die Supersaurier aus jeder Folge als Sieger hervorgehen, kann er sich seine Coolness natürlich leisten. Und das mit dem Rülpsen... wir alle haben irgendwo unsere Schwächen. Und dass er nach mehreren Millionen Jahren Tiefschlaf die Tischmanieren vergessen hat, wer kann es ihm verübeln?
Grün hinter den Ohren und trotzdem Genie – STEGZ
Wenn es auch T-Bone ist, der zwei Scheinwerfer auf den Schultern trägt, so ist es trotzdem Stegz, der die größte Leuchte des Teams darstellt. Stegz hat bei den Superdinos die Rolle des Hausgenies inne. Ob er jetzt technische Unglaublichkeiten bastelt, am Computer wichtige Informationen zusammensucht oder Einsatzpläne gegen die Raptoren schmiedet, es gilt regelmäßig der Werbeslogan von Uncle Ben`s Kochbeutelreis: „Gelingt immer!“.
Das Gute bei Stegz ist dabei, dass er sich bei aller Genialität eigentlich nie auf das Niveau eines „Mister Oberwichtig“ begibt, also auf das Niveau dieser brilletragenden, kurzhaarigen Streber, die es in fast jeder Schulklasse gibt, und die wohl jeder von uns schon irgendwann einmal verprügelt hat.
Stegz ist ein eher ruhiger Charakter, sachlich und trocken, und er vermeidet auch das Mitfahren auf T-Bones und Spikes Coolness-Schiene.
Stegz hat in „Es ist nie zu heiß“ (Folge 42) eine Soloaktion, als er von seinen Freunden getrennt wird und im Alleingang versuchen muss, die Raptor-Gang an ihren Plänen zu hindern. Aufgrund seines Wissens und seiner Cleverness meistert er diese Aufgabe auch durchaus eindrucksvoll.
So sympathisch Stegz auch erscheint, so kann das doch nicht darüber hinwegtäuschen, dass er ein gewisses Kommunikationsproblem hat. Er gibt nur selten mal wirklich lustige Sprüche von sich, ansonsten herrscht sein Hang zur Sachlichkeit vor. Man hat manchmal das Gefühl, dass Stegz mit Maschinen und Computern besser zurechtkommt als mit Lebewesen. Ein gutes Beispiel findet sich hier wieder in der Folge „Es ist nie zu heiß“. Am Ende dieser Folge müssen Stegz und Bad Rap zusammenarbeiten, um sich aus einer brenzligen Situation zu retten. Nachdem das gelungen ist, fällt Stegz nichts Besseres ein, als Bad Rap darauf hinzuweisen, dass er ihn das nächste Mal, wenn sie aufeinander treffen sollten, verhaften müsse. Keinerlei Emotionen, nur pures sachliches Denken, das jedoch in so einer Situation ziemlich unangebracht ist und auch etwas peinlich wirkt.
Extrem unrealistisch ist zudem Stegz` Fähigkeit, sich rasend schnell um sich selbst zu drehen, wobei er seine Rückenplatten wie eine Säge einsetzt. Auf einer Disco-Tanzfläche würde Stegz definitiv Eindruck schinden, ABBA hätten ihm auch bestimmt ihren Song „Dancing Queen“ gewidmet. Aber eine „lebendige Kreissäge“? Das gibt`s ja noch nicht mal bei OBI!
Ansonsten ist Stegz jedoch ein sympathischer Zeitgenosse, der nie zuviel redet und sich auch nie zu wichtig vorkommt. Ohnehin ist es eine originelle Idee, ausgerechnet einen Stegosaurier, dessen Gehirn in der Forschung nur auf die Größe einer Walnuss geschätzt wird, die Rolle des Genies übernehmen zu lassen. Obwohl eine Frage bleibt: Wenn er doch so intelligent ist, warum verzichtet Stegz dann in dem Wüstengebiet, in dem die Supersaurier leben und bestimmt nicht gerade vor Kälte vergehen, nie auf seine dicken Stiefel? Aber vielleicht ist auch das nur ein genialer taktischer Schachzug, dessen Sinn uns einfache Menschen schlichtweg überfordern würde...
Die wandelnde Frostbeule – SPIKE
Wir alle kennen im Winter den vertrauten Anblick von Schneemännern, die in der Gegend herumstehen. Aber was haben diese frostigen Gesellen gemeinsam? Richtig, sie sind meist von Kindern erbaut worden. Und außerdem? Ganz einfach: alle Schneemänner dieser Welt sind zusammen nicht einmal halb so „cool“ wie Spike!
Spike ist ein Triceratops, aber nicht irgendeiner, denn das wäre ja „uncool“. Während „Triceratops“ übersetzt soviel wie „Dreihorngesicht“ heißt, hat Spike nämlich nur zweieinhalb Hörner, da sein linkes Stirnhorn zur Hälfte abgebrochen ist. Zwar wird der Grund dafür in der Serie nicht genannt, aber bei Spikes Temperament, das er vor allem im Kampf beweist, könnte man sich schon denken, dass er irgendwann einmal seinen Kopf ZU oft mit ZUviel Wucht gegen ein ZU hartes Ziel gerammt hat. Oder ein abgebrochenes Horn ist bei Triceratopsen dasselbe wie der coole „Grunge“-Look bei Menschen.
Spike ist ganz klar der Kämpfer der Supersaurier und der Mann für`s Grobe. Er ist der Temperamentvollste des Teams, der immer mit dem Kopf durch die Wand will (das Benutzen von Türen ist ja bekannterweise „uncool“). Mit diesen Eigenschaften macht er den schurkischen Raubsauriern schwer zu schaffen und dem Rest des Teams den Weg frei. Ähnliche Ergebnisse wie Spike erzielt man wohl nur, wenn man volltrunken eine Amokfahrt mit einem Bulldozer durch eine Fußgängerzone macht. Zudem ist Spike auch ein guter Koch, dessen Salsas bei den Supersauriern hohes Ansehen genießen, bevor sie genossen werden.
Das war es aber auch schon mit den hervorzuhebenden positiven Eigenschaften bei Spike. Auch er kann nicht fliegen wie Bullzeye, für einen Anführer ist er zu hitzköpfig, und seine Intelligenz kann mit Stegz definitiv nicht mithalten. Mit seiner Intelligenz ist das ohnehin so eine Sache. Es gibt ja das Sprichwort „Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben.“ Spike hat es aber nicht nur in den Beinen, sondern sein ganzer Körper ist extrem muskelbepackt. Dem Sprichwort zufolge dürfte er dann sogar noch erheblich weniger im Kopf haben, und dies beweist er auch ganz eindrücklich in der Folge „Saurier auf dem Mond“ (Folge 14). Als er hier vor der Mondreise darauf aufmerksam gemacht wird, dass man im Weltraum nicht atmen kann, antwortet er unsicher damit, dass er „ziemlich lange die Luft anhalten“ könnte. Autsch! Aber da Spikes Körperfarbe tatsächlich blau ist, scheint er das Luftanhalten wirklich regelmäßig zu üben. Vielleicht ist da doch was dran.
Auch sein sonstiges Auftreten ist einfach nur eine Ansammlung von Peinlichkeiten. Spikes Coolness ist noch penetranter als die von T-Bone und wirkt teilweise so dermaßen gezwungen, dass man einfach nur draufhauen möchte. Seine Sprüche sind mit Abstand die Schlechtesten, die jemals von irgendeinem Dinosaurier losgelassen wurden, und erinnern an die uns allen bekannten „coolen“ Teenager, die rauchend mit ihrer Clique an der Ecke stehen, und denen sowieso die ganze Welt gehört (außer dem eigenen Zuhause, wo Mama das Regiment führt, versteht sich).
Fazit: Spike ist ein absoluter Proll. Und Prolls nerven. Da kann auch die Tatsache, dass er wenigstens von Zeit zu Zeit mal punktet, indem er die quadranische Polizistin Cheddra mit ihrer Paragraphengeilheit auf den Arm nimmt, nicht mehr viel retten. Spike ist einfach so cool, dass es uncool ist. Hmmm... aber vielleicht ist das irgendwie auch wieder cool...
Alle Vöglein sind schon da... – BULLZEYE
Von allen Superdinos ist es wohl Bullzeye, der sich am besten an die menschliche Zivilisation angepasst hat. Er ist nämlich der einzige Saurier, der einige lobenswerte Eigenschaften zeigt, die ein zivilisiertes Wesen erst ausmachen, wie Fernsehsucht und sinnloses Bestellen beim Teleshopping.
Seine Rolle bei den Supersauriern auf einen Begriff zu bringen, ist etwas schwierig. T-Bone ist der Anführer, Stegz das Genie, Spike der Kämpfer... was ist Bullzeye? Seine wichtigste Fähigkeit ist, dass er fliegen kann, und da Flugzeuge seit dem ersten Weltkrieg eine extrem wichtige Rolle auch für die Aufklärung spielen, nennen wir Bullzeye einfach mal das „fliegende Auge“ der Supersaurier. Steckt ja auch in seinem Namen drin.
Bullzeye ist der Unbeschwerteste des Teams. Er fährt, genau wie Stegz, nicht die Coolness-Welle wie T-Bone oder (noch schlimmer) Spike, ist dabei aber aufgeschlossener als Stegz, wesentlich lockerer und für fast jeden Spaß zu haben. Also eigentlich genau der Typ, mit dem man stundenlang feiern, saufen und dann ins Koma fallen kann. Definitiv der sympathischste Supersaurier.
Das mag auch der Grund dafür sein, dass Bullzeye in der ganzen Serie öfters Soloaktionen hat. Zum Beispiel gleich in der dritten Folge mit dem Titel „Heiße Ferien“, in der die Raubsaurier die Superdinos in eine Falle locken, aus der Bullzeye als einziger entkommen kann, oder in Folge 35 „Verhext und zugenäht!“, in der Bullzeye seine Freunde aus den Händen der Wissenschaftlerin Dr. Scarwell befreien muss. Dabei kommt ihm immer wieder seine charakteristische Waffe zur Hilfe, nämlich die Fähigkeit, extrem schrille Schreie auszustoßen, bei denen seine Gegner stöhnend und sich windend am Boden liegen. Allerdings ist auch das nichts Neues, besonders in der Volksmusik gibt es ja Menschen wie Florian Silbereisen oder Hansi Hinterseer, die mit ihrem Gesang durchaus ähnliche Resultate erzielen.
Das Problem ist aber nicht, dass manchmal vieles allein von Bullzeye abhängt. Das Problem ist, dass es ERSCHRECKEND ist, dass manchmal vieles allein von Bullzeye abhängt. Denn aufgrund seiner Naivität ist Bullzeye das schwächste Glied der Supersaurier-Kette. Nicht nur, dass er fernsehsüchtig ist, er ist auch sehr leicht zu beeinflussen. Das wird dadurch deutlich, dass er sich im Teleshoppingkanal alles mögliche bestellt, wenn es nur schön angepriesen wird. So wird er in einer Folge am Bestellen von Sportschuhen nur gehindert, weil Stegz` Straußenküken „Dito“ ihn darauf aufmerksam macht, dass solche Schuhe für ihn als Saurier wohl zu klein sind. Dass Bullzeye für diese Feststellung die Hilfe eines Straußenkükens braucht, sagt wohl schon einiges aus. Allerdings nichts Gutes.
Seine unkontrollierte Kaufsucht bringt in der Folge „Brandstifter“ (Folge 12) sogar das ganze Team in Gefahr, als Bullzeye beim Teleshop ein Fitnessgerät bestellt, dass in Wirklichkeit ein von den Raubsauriern entwickelter Roboter ist, der die Supersaurier natürlich in eine Falle locken soll.
Woher stammt nun diese Fernseh- und Kaufsucht? Vielleicht stellen diese Süchte eine Art Flucht aus der Realität dar, denn offensichtlich leidet Bullzeye mitunter unter schwereren psychischen Problemen. In Folge 30 „Die Tage des Kondors“ hält er sich zum Beispiel für einen Kondor, außerdem ist er regelmäßig Kunde bei einer Psycho-Hotline, wie wir in Folge 35 „Verhext und zugenäht!“ erfahren. Durch seine noch hinzukommende Naivität und Beeinflussbarkeit glaubt er in eben dieser Folge sogar, dass er durch die Leiterin dieser Psycho-Hotline, Madame Woolenska, verhext worden sei. Und erst, als Woolenska ihm diesen vermeintlichen „Fluch“ abnimmt, ist Bullzeye überhaupt wieder verwendungsfähig.
Dass jemand wie Bullzeye mitverantwortlich für die Sicherheit der Menschheit ist, trägt also nicht gerade dazu bei, dass eben diese Menschheit nachts ruhig schlafen kann. Aber Gott sei Dank ist er ja nicht allein, die anderen Superdinos sind auch noch da. Und abgesehen von den genannten Defiziten macht er in der Serie durch sein ansonsten sympathisches Wesen eine durchaus gute Figur, wenn er es auch als Singvogel nie wirklich weit bringen wird.
Lektionen in Monotonie – HARDROCK
Lust auf ein kleines Experiment? Okay. Dann nehmt euch doch bitte mal euren Toaster (ob mit oder ohne Toast, völlig egal) und schaut ihn an. Nur anschauen. Ungefähr fünf Minuten lang, ich warte solange auf euch.
Hmmdadamm... dadamm... dadadamm... mmtatamm...
Fünf Minuten um? Gut. Was ist nun mit dem Toaster passiert, während ihr ihn angeschaut habt? Genau! Gar nichts! Warum nun dieses Experiment, wollt ihr wissen? Ganz einfach: genauso lebhaft und spannend wie euer Toaster ist auch Supersaurier Hardrock!
Hard Rock ist (zum Glück!) nicht von Anfang an dabei, sondern stößt (auch zum Glück!) erst in der Folge „Ein Tag im Paradies“ (Folge 21) zu den Supersauriern. Ab dann jedoch ist er (zum Unglück!) ein festes Mitglied der Truppe.
Hardrocks Rolle bei den Superdinos ist ziemlich klar. Er ist der „ruhige Pol“ der Truppe. Nicht, dass er jetzt gar kein Temperament hätte, so ist`s ja auch wieder nicht. Aber ein vollbeladener VW Käfer erreicht eher Tempo 250, als Hard Rock den Punkt, an dem sein Temperament wirklich ausbricht.
Nein, wirklich spannend ist Hardrock nicht. Halt ein typischer Ankylosaurier, langsam und gemütlich. Seine stoische Ruhe ist bewundernswert und bestimmt auch ein guter Gegenpol zu den eher lebhafteren Spike und Bullzeye, aber sonst ist da irgendwie... nichts. Er hat zwar auch eine trockene Art an sich, aber auch die ist nicht gerade sonderlich gewürzt mit deftigen Sprüchen. Sagen wir so: Hardrock ist wie ein BigMäc, nur halt ohne Fleisch, ohne Käse, ohne Salat, ohne Zwiebeln, ohne Ketchup, ohne Gurke, ohne Sauce.
Eigentlich ist Hardrock ja schon in Ordnung, denn etwas wirklich Unsympathisches an ihm gibt es eigentlich nicht. Trotzdem bleibt die Frage offen, warum die Macher der „Extreme Dinosaurs“ Serie Hardrock in die Supersaurier-Truppe integriert haben und nicht Dilophosaurier Ridge. Eine Entscheidung, die zumindest für den Autor dieser Zeilen absolut nicht nachvollziehbar ist. Ridge hätte wesentlich besser gepasst, und Hardrock hätte bestimmt anderweitig Verwendung finden können, zum Beispiel in Werbespots für Schlafmittel oder Grabschmuck.
Dass er bei all seiner Ruhe ausgerechnet Hardrock heißt, ist auch nicht gerade passend. Zwar soll sein Name bestimmt auf die Übersetzung „Harter Fels“ hinweisen, und ähnlich langweilig ist der Gute ja auch, aber ich muss bei seinem Namen immer an den gleichnamigen Musikstil denken. Und dann passt sein Name absolut nicht zu ihm.
Mein Vorschlag für einen neuen Namen für ihn?
Emo Pop!
Vorsicht, bissig! – RIDGE
Was ist paradox? Paradox ist, wenn ihr keinen Bock habt zur Arbeit zu gehen, euren Boss anruft, euch krankmeldet und, sobald das Gespräch beendet ist, urplötzlich grün anlauft und tatsächlich den ganzen Tag auf der Toilette verbringt, anstatt Angeln zu gehen, wie ihr das eigentlich vorhattet.
Aber was ist nun ein Paradebeispiel für Paradoxität? Einfach: das Ankylosaurier Hardrock festes Mitglied der Supersaurier wurde, und nicht Dilophosaurier Ridge! Ridge hat nur in der Doppelfolge „Die Befreiung von Krat“ einen Auftritt, der zwar umso gelungener ist, aber über die Tatsache, dass Ridge ab dann in der Serie überhaupt keine Erwähnung mehr findet, nicht hinwegtröstet.
Ridge ist der einzige „gute“ Saurier der Serie, der meinen uneingeschränkten Respekt hat. Zum einen ist er wesentlich lebhafter und spannender als Hardrock und Stegz, zum anderen aber nicht so penetrant cool wie T-Bone oder Spike, und auch nicht so naiv wie Bullzeye. Bei Ridge sind eigentlich die besten Eigenschaften aller Supersaurier in einem einzigen Dino zusammengefasst. Wie T-Bone ist er cool, aber auf eine Weise, die nie so aufgezwungen wirkt wie beim T-Rex. Ridge ist zudem ein Dino mit erheblichem Temperament, und hier ähnelt er Spike. Während Spike aber einfach nur penetrant teeniemäßig wirkt, ist Ridge wesentlich reifer und seriöser. Und wenn man ihn in Sachen Lebhaftigkeit mit Hardrock vergleicht, dann ist es so, als würde man einen wild headbangenden Heavy Metaller neben eine abgestorbene Pappel stellen. Ridge ist einfach nur gut.
Das einzige Manko bei ihm, zumindest für einen Supersaurier, könnte seine Vergangenheit sein. Wir erfahren in der Doppelfolge „Die Befreiung von Krat“ zwar, dass Ridge in der dortigen Kampfarena der beste Kämpfer und gefürchtetste Gegner ist, allerdings erfahren wir nicht, was genau er mit seinen Opfern gemacht hat, um diesen Ruf zu erlangen. Das er mit seinen Gegnern nicht zimperlich ist, zeigt er im Kampf mit T-Bone sehr deutlich. Besonders deutlich wird das am Ende des Kampfes. T-Bone liegt am Boden, und man sieht aus seiner Perspektive, wie Ridge einen Fuß hebt, ihn über T-Bones Kopf hält und dann mit Wucht auftritt, wobei er T-Bone nur knapp verfehlt. Was genau ein Treffer bei T-Bone hätte ausrichten können, kann man nur vermuten, aber gesundheitsfördernd ist ein Tritt dieses Kalibers bestimmt nicht. Hat Ridge tatsächlich einige Leben auf seinem Gewissen?
Vielleicht sollte man Ridges Vergangenheit aber auch einfach nur ruhen lassen. Dass nicht er zu einem festen Supersaurier wurde, sondern Hardrock, ist Strafe genug. Wenn auch wohl mehr für die Zuschauer der Serie als für ihn selbst.