Sturm's Territorium - Die etwas andere Dinosaurierseite

Reviews






Movies S

speckles

Originaltitel

Speckles: The Tarbosaurus

Genre

Dokumentation/Tierfilm

Herstellungsland

Korea

Erscheinungsjahr

2012

Regie

Sang-ho Han

Darsteller

Trailer:

Liste

Inhalt: Speckles ist ein junger Tarbosaurus, der sehr früh seine ganze Familie verliert. Allein muss er sich durch die gefräßige Welt schlagen. Auf seiner Reise muss Speckles vielen Gefahren trotzen und sich gegen Widersacher zur Wehr setzten. Der heranwachsende Dinosaurier begegnet anderen Dinosauriern und gründet später seine eigene Familie. Eines Tages steht er seiner größten Herausforderung gegenüber, denn er und seine Familie werden von einem Tyrannosaurus Rex bedroht. Speckles nimmt den Kampf auf und will den Tyrannosaurus besiegen. Der halbdokumentarische Stil bezieht die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der derzeitigen Dinosaurierforschung mit ein. Die Fakten werden mit einer emotionalen Geschichte um den heranwachsenden Tarbosaurus Speckles vermischt und in 3D präsentiert.


Fazit: Mir gefällt es an dem Film, dass die Geschichte aus der Sicht des Dinosauriers selbst erzählt wird und für eine koreanische Produktion sehen die Dinos sogar sehr gut aus. Die ziemlich gehypten CGI-Effekte sind allerdings nicht gerade eine Offenbarung, aber auch nicht komplett schlecht. Da habe ich schon wirklich deutlich Schlechteres gesehen. Gedreht wurde der Film übrigens in Neuseeland und bietet beeindruckende Naturaufnahmen. Leider waren das aber auch schon die positiven Dinge des Films.

Der Film ist ab 6 Jahren freigegeben und wird als Familienunterhaltung präsentiert, doch leider liegt da auch schon der erste große Knackpunkt:
Um den Film familientauglich zu machen wurden einige Szenen brutal heraus geschnitten, was man auch überdeutlich merkt, aber das wird trotzdem nichts daran ändern können, dass Eltern nach dem Anschauen des Films, damit beschäftigt sein werden, ihre weinenden Kinder zu trösten, da der Film zu sehr mit den Emotionen spielt. Daher finde ich den Film als Familienunterhaltung weniger geeignet.

Kommen wir aber jetzt zu den Dingen, an denen diese Doku tatsächlich krankt und da werde ich nun ausholen und genauso gnadenlos vorgehen, wie die Macher des Films, welche Speckles Familie gekillt haben:

Zum allgemeinen Ärgernis wird in dieser Doku nur sehr wenig Wert auf wissenschaftliche Korrektheit gelegt. Zunächst mal stellt sich nach dem Auftauchen des Tyrannosaurus Rex, jedem Dinosaurierkenner natürlich sofort die Frage, was denn ein T-Rex, der ja bekanntlich in Nordamerika beheimatet war, verdammt noch mal bei seinen asiatischen Vettern zu suchen hat (ist er vielleicht mal am Kamener Kreuz falsch abgebogen, oder wie?) und warum sollte ein T-Rex mit voller "Mordabsicht" Jagd auf eine Tarbosaurus Familie machen? Es ging dabei ja noch nicht einmal ums fressen und gefressen werden, sondern einfach nur um sinnloses Töten. War er komplett Verhaltensgestört, oder wollten die Macher nur für ein ordentliches Drama sorgen und somit auf sämtliche Glaubwürdigkeit scheissen?! Dann verkauft so etwas nicht als eine Dokumentation, die nach den "neusten, wissenschaftlichen Erkenntnissen" produziert wurde. Ich kann aus meiner Sicht nur sagen, dass hier ein komplett verfälschtes Bild über den T-Rex vermittelt wird, was die Macher aber auch offensichtlich so gewollt haben. Alleine dafür sollte man diesen Film schon in den Boden stampfen!

Das Tarbosaurier als Familien in kleinen Rudeln lebten, wobei dies aber auch nur eine von vielen Theorien ist und wissenschaftlich nicht belegt, möchte ich nichts gegen sagen. Kann ja auch tatsächlich so gewesen sein, aber was das gezeigte Jagdverhalten von Velociraptoren betrifft, war es ja wohl das Kurioseste was ich jemals gesehen habe. Die wurden ja derart dämlich dargestellt, das sie vor lauter Blödheit durch die Gegend gestolpert sind (Kein Witz! Es gab diese eine Szene!).

Wie schon weiter oben erwähnt, ist der Film eine emotionale Achterbahnfahrt und mich hatte der Film geradezu wütend gemacht. Viele der vorgestellten "Charaktere", die man irgendwie im Laufe des Films ins Herz geschlossen hat, sind kurze Zeit später auch schon wieder zu Tode gekommen und das man

ziemlich unkreative Namen für die Dinos verwendet hat, zeugt auch nur davon wie lieblos diese Dokumentation zusammengeschustert wurde. Wer wirklich auf der Suche ist, nach einer glaubwürdigen Dokumentation über Dinosaurier, der wird eher bei der BBC Reihe "Dinosaurier, im Reich der Giganten" fündig, aber garantiert nicht bei "Speckles".


3,5 von 10 Punkten