Originaltitel
Walking with Dinosaurs -
The Movie
Genre
Trickfilm
Herstellungsland
England
Erscheinungsjahr
2013
Regie
Neil Nightingale
Barry Cook
Darsteller
–
Trailer:
Inhalt: Die drei Pachyrhinosaurier Patchi, sein großer Bruder Bruto und das Weibchen Juniper werden in der gleichen Herde geboren und wachsen zusammen auf. Patchi ist der Sohn des Alphamännchens, aber auch der kleinste und schwächste von den drei Dino-Kindern. Doch gerade diese Voraussetzungen treiben ihn dazu an, seine Grenzen immer wieder auszutesten. Gemeinsam mit seinem besten Freund, dem Vogel Alex (deutsche Stimme: Otto Waalkes), erlebt der junge Dinosaurier allerhand Abenteuer und erkundet prähistorische Landschaften und Lebewesen. So wächst er nach und nach zu einem starken Erwachsenen heran, der die gesamte Herde auf eine nie da gewesene Wanderung führt. Während sich Juniper zu Patchis heimlicher Liebe entwickelt, wird sein großer Bruder mit der Zeit zu Patchis schärfstem Konkurrenten...
Fazit: Eine der wohl großartigsten Dinosaurier Dokumentationen, stellt wohl seit jeher die 3-teilige Dokumentationsreihe "Dinosaurier - im Reich der Giganten" aus dem Jahre 1999 dar, welche damals sehr erfolgreich auf Pro7 lief und dem begeisterten Zuschauer das Leben der Dinosaurier ein Stück näher brachte.
2013 erschien unter dem Titel "Dinosaurier 3D - im Reich der Giganten" ein abendfüllender Kinofilm, welcher ebenso wie die Dokumentationsreihe von der BBC produziert wurde. Soweit so gut, jedoch ließ schon der erste Trailer, den ich von "Dinosaurier 3D" gesehen habe Schlimmes erahnen und ich sollte mit meiner Befürchtung recht behalten, denn anstatt einer guten Dokumentation über Dinosaurier, bekommt der Zuschauer eine sehr kitschige und kindische Geschichte über einen Jung-Dino erzählt, der durch einen bösen Fleischfresser seine Eltern verliert und von seiner Herde getrennt wird. Sehr originell und einfallsreich, wirklich...
Für die deutsche Fassung hatte man sich prominente Unterstützung in Form von Komiker Otto Waalkes ins Synchronstudio geholt. Ich mag Otto ja sehr und seine Synchronarbeit bei "Ice Age" ist absolut großartig, aber für die Rolle des Erzählers ist er in "Dinosaurier 3D" eine vollkommene Fehlbesetzung und zudem mangelt es überhaupt an Witz. Ich hatte ja bereits in meinem Review zu "Disneys Dinosaurier" die zu "moderne" Umgangssprache der Charaktere kritisiert, die einfach nicht zu Lebewesen passt, die Millionen von Jahren vor den Menschen existierten, aber was man bei "Dinosaurier 3D" verbrochen hat, ist schon wirklich grausam. Natürlich ist es unübersehbar, das die Macher vor allem auf ein jüngeres Publikum abgezielt haben, weswegen mit "coolen" Sprüchen nur so um sich geworfen wird. Generell habe ich ja überhaupt nichts dagegen einzuwenden, wenn man in Filmen, oder Serien sprechende Dinosaurier präsentiert. Das tue ich ja selbst in meinen eigenen Geschichten, aber das ständige Geplapper und die ultraschlechten Sprüche (die anscheinend lustig sein sollen) sind dermaßen nervig, dass ich es wirklich vorziehen würde, wenn in diesem Film die Dinos einfach komplett ihre Schnauzen halten und sich wie echte Dinos verhalten und nicht wie vorpubertäre Blagen.
Im Grunde kann der Film nur optisch überzeugen, weswegen er gerade noch 4,5 Punkte von mir bekommt, ansonsten ist er ziemlich belanglos (irgendwie gab es alles schon einmal in besserer Form) und es will zu keinem Zeitpunkt richtige Spannung aufkommen, weil die Handlung einfach zu vorhersehbar ist.
Ein Film der sich zwischen "Speckles, die Abenteuer eines Dinosauriers" und "Disneys Dinosaurier" bewegt und sich nicht entscheiden kann, ob er eine Dokumentation, oder ein Animationsfilm sein will. Es wird ganz ähnlich, wie auch bei "Speckles" krampfhaft versucht den Spagat zwischen Dokumentation und Unterhaltungsfilm zu schlagen, was aber nicht funktioniert hat und selbst für BBC Verhältnisse, die schon so viele erstklassige Urzeit-Dokus produzierte, eine Blamage ist.
Spart euch das Geld für die DVD und kauft euch stattdessen lieber ein gutes Dinosaurier-Buch, oder besorgt euch die original Doku-Reihe, die 1000 mal besser und authentischer ist als dieser Film.
Falls ihr ihn euch aber trotzdem mal der Neugier halber ansehen wollt, würde ich euch empfehlen, den Ton abzustellen und den Film ganz ohne Sprache zu genießen.
4,5 von 10 Punkten