King Ghidorahs Rückkehr
Die etwas "andere" Kaiju Eiga Fanfiction
(by Sturmblut)
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Mit sich selbst
höchst zufrieden, blickte er auf die flüchtenden Bewohner der Südseeinsel
Infant Island. Wie sie in Panik versuchten in ihren Kanus und jämmerlichen
Booten die Insel zu verlassen.
Diese Insel im Südpazifik mit all ihren Bewohnern, gehörte seiner
Erzfeindin, Göttin Mothra! Sie, die es gewagt hatte, seine Pläne zu
durchkreuzen! Die ihn daran hinderte, sein finsteres Herrschaftsbereich
auszudehnen!
Erbost über seine Niederlage, suchte er die Heimat seiner Feindin auf, um
sich fürchterlich an ihr zu rächen.
Die Menschen schrien und blickten mit Entsetzen, wie das gewaltige Monster
über ihre Insel herfiel. Wo blieb nur die Rettung? Wo war Mothra, die sie
vergeblich versuchten, durch ihre Gebete herbeizurufen.
Doch Mothra blieb verschwunden. Statt dessen, gleitete ein riesiger Drache
durch die Lüfte. Er war eine imposante Erscheinung. Seine goldenen
Schuppen glänzten in der Sonne und die langen blonden Mähnen die auf
seinen drei Köpfen wuchsen, wehten im Wind. Er war der gefürchtete König
des Terrors, King Ghidorah!
Seine Augen waren erfüllt von blankem Hass auf Mothra und die Eingeborenen
von Infant Island.
JA! RENNT NUR IHR NIEDEREN LEBENSFORMEN! FÜHLT MEINEN ZORN! Ging es ihm
durch seine drei Köpfe. Die Zerstörung von Mothras Heimatinsel würde sie
am aller schlimmsten treffen, denn Mothra liebte das Menschen Volk, das
auf ihrer Insel lebte, wie ihre eigenen Kinder.
Ghidorah genoss es daher, Mothras Volk leiden zu sehen, denn diese Insel
hatte nichts um sich zu verteidigen. Keine Technik und keine Waffen. Sie
war vollkommen vom Rest der Welt abgeschnitten und Ghidorahs Rache hilflos
ausgeliefert.
Plötzlich weckte der Vulkan von Infant Island Ghidorahs Interesse. Auf
seinen drei Gesichtern zeichnete sich ein sadistisches Grinsen ab. Nichts
würde mehr von Infant Island übrig bleiben!
Er richtete seine telekinetische Macht auf den Insel Vulkan und
konzentrierte sich. Schon bald stiegen dicke schwarze Rauchschwaden aus
dem Berg auf und der einstmals erloschene Vulkan, erwachte zu neuem Leben.
Der Berg explodierte förmlich und die flüssige Lava ergoss sich
unaufhaltsam über die Insel. Infant Island war dem Untergang geweiht.
Während Ghidorah ein triumphierendes Gebrüll ausstieß, tauchten plötzlich
am Himmel die Umrisse einer riesigen Motte auf. Mothra eilte zu ihrer
Insel, um sich Ghidorah zum Kampf zu stellen und ihrem Volk zu helfen.
Doch verzweifelt musste sie feststellen, das sie zu spät kam.
>Ghidorah!< sprach sie per Telepathie zu dem Drachen.
Ghidorahs lange Hälse bewegten sich wie Schlangen und drehten sich zu der
monströsen Motte um.
>Wie konntest du es nur wagen, meine Heimatinsel zu zerstören?!<
Mothra vernahm nur ein fieses mentales Gelächter.
>Für diesen Frevel, wirst du bezahlen!<
>Nur zu meine Liebe!< dröhnte eine amüsierte Stimme. >Aber wenn du mich tötest,
wird es dir nicht viel nützen. Dein Inselchen bleibt trotzdem verloren!<
Mothra hatte nicht erwartet, das Ghidorah jemals ihre Heimatinsel finden
würde. Es war ihre eigene Nachlässigkeit, das dieses Weltraumungeheuer
ihre Insel entdeckte. Sie hatte ihn und seine Bosheit völlig unterschätzt.
Was würde es jetzt noch bringen, Ghidorah zu töten?! Nichts! Es würde ihre
Insel nicht zurück bringen.
>Nein, töten werde ich dich nicht!< sagte sie schließlich und fügte hinzu.
>Dich soll eine Strafe treffen, die für dich noch weitaus schlimmer
ausfällt als der Tod!<
>Oh! Eure Durchlauchtheit hat sich wohl etwas einfallen lassen?! Da bin
ich aber neugierig!< sprach Ghidorah.
>In der Tat!< entgegnete sie. >Für dich habe ich mir etwas ganz besonderes
ausgedacht! Und es ist genau die passende Strafe für dich!<
Ghidorahs zentraler Kopf runzelte die Stirn.
Mothras Flügel begannen mit einem Mal immer schneller zu schlagen und
plötzlich fielen glühende Sporen von ihren Flügeln und regneten auf den
Drachen herab. Die Sporen begannen augenblicklich Wirkung zu zeigen und
Ghidorah fühlte sich plötzlich benommen. Seine Schwingen wurden immer
schwerer, bis er sich nicht mehr in der Luft halten konnte und ins Meer
stürzte.
>Du verdammtes Insekt! Was tust du mit mir?< brüllte Ghidorah. Er kämpfte
dagegen an, sein Bewusstsein nicht zu verlieren, doch er fühle sich immer
schwächer.
>Nur ein uralter Zauber!< sagte sie.
Er versuchte gegen Mothra und ihre Magie anzukämpfen. Energieblitze
zuckten aus seinen Mäulern, um die Riesenmotte zu treffen, doch all das
war vergebens. Ihre Macht war zu stark führ ihn. Sein Körper glühte
plötzlich in einem geisterhaften Licht und begann sich langsam aufzulösen.
>Ich kehre wieder, du alte Schabracke! Das verspreche ich dir...< tönten
seine letzten Worte, bevor ihm schwarz vor Augen wurde.
>Oh! Und ob du zurückkehren wirst, Liebling!< sprach Mothra mit einem
mentalen Lächeln.
18 Jahre später...
....nach dem mysteriösen Verschwinden von King Ghidorah, hatte die Welt
wieder Frieden vor den Ungeheuern. Die von den Monstren verwüsten Städte
wurden wieder aufgebaut und es herrschte langsam Normalität.
So auch in einem deutschen Ort, Namens Rapstadt. Heute war der 18.
Geburtstag von Richard König. Endlich war er dem lästigen Teeniealter
entkommen und auf einem neuen und hoffentlich auch besseren Lebensweg als
vorher. Richard war ein schlanker Junge mit langen strohblonden Haaren,
der zwar einen sehr ruhigen aber äußerst gutmütigen Charakter besaß.
Vielleicht war er auch manchmal ein wenig zu Gutmütig, weswegen er oft,
den Spott anderer auf sich zog. Seine Schulzeit war wirklich schlimm.
Ständig wurde er aufgrund seiner blonden Haare aufgezogen und auch wegen
der Klamotten, die er trug. Richard war nämlich Fan der Death Metal Band „Hate
Machine“ und trug auch gerne die T-Shirts seiner Lieblingsband. Darüber
hinaus interessierte er sich schon sein ganzes Leben lang für Dinosaurier
und natürlich für die Monstren. Was allerdings sehr verpönt war, da ja
eben diese Bestien die Erde um ein Haar erobert hätten. Sicher, diese Zeit
muss damals verdammt schlimm gewesen sein, aber es waren eben die Monster
an sich, die ihn irgendwie besonders faszinierten.
Richard jedenfalls war froh darüber nun kein Teenager mehr zu sein und er
durfte jetzt endlich mit seinem neuen Auto fahren. Auch seine Schulzeit
war Gott sei dank fast vorüber. Das war für ihn teilweise wie die Hölle
auf Erden. Er verstand einfach nicht weshalb man ihn ohne besonderen Grund
immer wieder aufzog. Es war schon fast wie ein Fluch und irgendwie
passierte es ihm ständig, überall wo er hinging.
Richard legte den Roman „Predators“ zu Seite, den er grade las. Wer auch
immer dieser Kerl mit dem seltsamen Künstlernamen Sturmblut war, der
wusste,
wie man gute Geschichten schreibt. Ihm knurrte der Magen und er beschloss
erstmal sich was zu essen zu holen, da seine Adoptiveltern wiedermal keine
Zeit für ihn hatten.
Richard war Vollwaise. Außer seinem Namen wusste anscheinend niemand wer
seine richtigen Eltern waren. Auch die Leute des Kinderheims, in dem er
die ersten Jahre seines Lebens verbrachte, wussten es nicht. Als Richard
älter wurde, versuchte er zunächst auf eigene Faust nachzuforschen von
woher er kam. Doch nachdem seine Suche erfolglos im Sande verlief, gab er
es schließlich auf.
Er stieg in seinen nagelneuen VW Polo und fuhr zum nächsten Mc Donalds.
Als er den Laden betrat, wurde er dort von zwei Jungen und einem Mädchen
beobachtet.
„Hey, guckt mal! Da kommt der Trottel König!“ sprach einer der beiden
Jungs.
„Ja, unser Richie!“
„Wer ist das?“ fragte, das Mädchen.
„Richard König, aus der Parallelklasse. Er ist ein totaler Spinner!“ sagte
der erste. „Pass mal auf! Gleich gibt es was zu lachen!“
Nachdem Richard sein
Cyber
Chickenburger Menü bezahlte, warteten die beiden Jungen am Ausgang auf
ihn. Als Richard zur Tür ging und an ihnen vorbei wollte, stellten sie ihm
ein Bein. Er stolperte und segelte zu Boden.
Die beiden Jungen brachen in schallendes Gelächter aus.
„Hey, Richie! Ich hoffe es schmeckt dir!“
Nein! David und Dennis aus der Parallelklasse. Seit er auf das Rogenberg
Gymnasium ging, hatten es speziell die beiden auf ihn abgesehen.
„Hey, was macht ihr denn da?“ fragte das Mädchen und half Richard auf.
„Ist alles in Ordnung?“
Richard nickte nur.
Wütend fuhr sie David und Dennis an. „Spinnt ihr denn total?!“
„Wieso?! Das ist doch nur ein blöder Spasti!“
Das Mädchen war entsetzt. „Ihr solltet euch was schämen! Ich habe echt
gedacht, ihr beiden wärt in Ordnung!“
„Ach, was ist das denn für eine dumme Pute?!“ höhnte David. „Komm wir
gehen, Dennis! Die Tussi kannste ja voll vergessen!“
„Hallo!“ sagte sie freundlich. „Ich bin Maria. Ich bin erst letzte Woche
hier her gezogen. Du bist Richard?!“
Er nickte.
„Wie wäre es, wenn du mir hier ein wenig die Gegend zeigst?!“ schlug sie
vor.
„Hier gibt es eh nicht viel zu sehen.“ antwortete er und ging zu seinem
Auto. „Wenn du mich bitte entschuldigst, das war heute kein besonders
toller Tag für mich…“
Richard startete sein Auto und fuhr nach Hause. Was war das für ein
genialer Geburtstag…
Zu Hause legte sich Richard auf sein Bett und starrte an die Decke,
welches ein riesiges Drachenposter zierte. Er ließ das Mädchen, das sich
für ihn eingesetzt hatte einfach stehen. Das war wirklich keine sehr nette
Geste von ihm. Dies war auch das allererste Mal, das es passierte, das
überhaupt jemand mal für ihn Partei ergriff.
Er fühlte sich unter Menschen so was von Fremd und er fragte sich immer
wieder, warum man so auf ihn rum hackte. Besonders diese beiden Brüder.
Irgendwann in Gedanken versunken, schlief Richard schließlich ein.
‚Wow...‘ dachte Richard als er später aufwachte. ‚Was für ein cooler
Traum!‘
In letzter Zeit häufigten sich bei Richard die eigenartigsten Träume, die
er einfach nirgendwo hin zuordnen konnte. Meistens hatten sie irgendwas
mit Monstern zu tun und waren einfach schrecklich. Aber dieser Traum, von
dem er so eben erwachte war jedoch vollkommen anders als sonst. Richard
hatte dabei das Gefühl gehabt, das er fliegen könnte. Es war ein
unglaublich intensiver Traum, beinahe echt.
‚Vielleicht sollte ich mich weniger mit Drachen und Monstern beschäftigen.
Das ist auf die Dauer wahrscheinlich nicht so gut für mich....aber wieso
fühle ich mich nur so... unvollkommen, als würde mir etwas Wichtiges
fehlen?!‘ Er fühlte sich in diesem Traum so was von frei. Doch jetzt nach
dem er aufwachte und feststellte, das es doch nicht echt war fühlte er
sich unglaublich gefrustet. Er starrte wieder hoch auf das Poster, welches
einen Drachen mit weit ausgebreiteten Flügeln zeigte und seufzte.
Richard schaltete den Fernseher ein, um auf andere Gedanken zu kommen. Auf
dem Bildschirm lief gerade die Wiederholung von Indiana Jones.
‚Och ne! Indy muß ich mir jetzt nicht reinziehen...‘ sagte er und
schaltete den Fernseher wieder ab.
Der nächste Tag auf dem Gymnasium, schien zunächst wie immer zu sein. Wie
in jeder Pause, stand Richard abseits aller Mitschüler, um blöden
Bemerkungen zu entgehen. Richard sah Maria, die Treppe runter kommen und
zu seiner großen Überraschung lächelte sie und kam auf ihn zu.
„Hi!“ grüßte sie. „Wie geht´s dir denn heute?“
„Oh... naja besser als gestern.“ sagte er etwas verschüchtert. „Und dir?“
„Sehr gut, danke!“ Maria hatte so ein herzliches Lächeln, das den Anschein
hatte, es könnte jeden Stein erweichen.
„Du, hör mal!“ sagte Richard. „Ich möchte mich wegen gestern
entschuldigen. Du warst so nett zu mir und ich habe dich ohne ein
Dankeschön einfach stehen lassen.“
„Ist schon ok.“
„Ich hatte einen schlechten Tag erwischt und es war auch noch mein
Geburtstag...“
„Oh! Herzlichen Glückwunsch nachträglich!“ sagte sie. „Hast du gefeiert?“
„Gefeiert?!“ Richard grinste bitter. „Von mir will doch niemand etwas
wissen, selbst meine Pflegeeltern sind immer viel zu sehr beschäftigt, um
sich um mich zu kümmern.“
„Das tut mir leid...“ Maria dachte kurz nach. „Was hältst du davon wenn ich
dich heute einfach einlade? Wir könnten uns treffen und zusammen ein Eis
essen, oder durch die Stadt gehen. Das wird bestimmt lustig.“
„Das würdest du einfach so machen?!“ Richard war erstaunt. „Ich meine, du
kennst mich doch überhaupt nicht.“
„Das stimmt, ich kenne dich noch nicht.“ sagte sie. „Aber, das können wir
doch ändern und außerdem hattest du doch Geburtstag.“
„Du hast recht!“ sagte Richard und lächelte. Maria schien echt nett zu
sein. „Na, ok. Wenn es dir recht ist, können wir uns heute Nachmittag
treffen.“
„Cool!“ sagte sie fröhlich. „Ich freue mich drauf!“
Gesagt, getan! Richard und Maria trafen sich Nachmittags am Busbahnhof und
gingen gemeinsam in die Innenstadt und fanden auch eine nette Eisdiele.
Sie verstanden sich sehr gut und sie unterhielten sich über alles
Mögliche. Dabei fand Richard heraus, das Maria Drachen und Monstren ebenso
mochte und so war das erste Eis schnell gebrochen.
„Das was mich am meisten Interessiert, ist das plötzliche verschwinden von
King Ghidorah.“ sagte Maria. „Vor Jahren, ich war da noch nicht geboren,
hätte er es beinahe geschafft, die Erde zu unterjochen, aber dann ist er
eines Tages nach einem Kampf mit Göttin Mothra spurlos von der Bildfläche
verschwunden! Man hatte nie wieder etwas von ihm gehört.“
‚Mothra...‘ Richard konnte sich nicht helfen, irgendwie machte ihn der
Name Mothra jedes Mal wütend, wenn er ihn hörte, oder las. „Vielleicht
wurde King Ghidorah von ihr einfach vernichtet?!“ sagte Richard
schließlich.
„Das kann ich eigentlich nicht glauben...“ antwortete Maria. „Ghidorah war
eins der mächtigsten Monster. Den konnte man nicht so einfach umbringen.
Nein, da muß bestimmt etwas anderes gewesen sein, nur was?! Das habe ich
jedenfalls mal vor herauszufinden.“
„Ah, ich verstehe! Du willst wohl mal Wissenschaftlerin werden?“
Maria nickte.
„Ich habe mir darüber ehrlich gesagt noch nie sonderliche Gedanken
gemacht...“ sagte Richard. „Aber King Ghidorah finde ich auch total
faszinierend. Aber eigentlich eher darum, weil er ein ziemlich cooler
Drache war!“
„Und ein ziemlich fieser Bösewicht!“ kniff Maria ein Auge zu.
„Nein... Drachen sind nicht böse!“ sagte Richard und war leicht entrüstet.
„Jedenfalls glaube ich das...“
„Und wieso glaubst du, das es unter einigen Drachen nicht auch Böse gibt?“
„Weil...“ überlegte er und lächelte. „Weil es so was wie gut und böse
einfach nicht gibt.“
„Das finde ich ein wenig naiv gedacht.“ merkte sie an.
„Vielleicht...“ grinste er. „Hm... mir fällt da gerade was auf. Du bist
die erste Person, die sich nicht über meine Haare lustig macht.“
„Wieso sollte ich das?“ fragte sie. „Ich beurteile Leute grundsätzlich
nicht nachdem, wie sie aussehen. Der innere Kern ist für mich
entscheidend. Außerdem, finde ich deine Zottel-Mähne irgendwie cool.“
„Danke...“ Richard errötete leicht.
Sie saßen noch viele Stunden zusammen. Als die Eisdiele schließlich
schloss,
fuhr Richard seine neue Freundin nach Hause. Das war endlich mal nach
längerer Zeit ein richtig schöner Tag. Doch auch dieser ist irgendwann
einmal vorbei. Aber man tauschte Telefonnummern aus und beschloss sich
möglichst bald wieder zu treffen.
Eine Woche später, tobte über der Stadt ein schweres Gewitter. Richards
Adoptivmutter war übers Wochenende zu ihrer Schwester gefahren und sein
Vater befand sich auf einer wichtigen Geschäftsreise. Mittlerweile hatte
sich Richard allerdings dran gewöhnt, zu Hause allein zu sein. Er fragte
sich manchmal wirklich, ob seine Pflegeeltern ihn eher nur wegen des
Geldes Adoptiert hatten.
Richard blickte aus dem Fenster. Eigentlich wollte er sich heute wieder
mit Maria treffen, doch bei dem Unwetter ließ er es doch besser bleiben.
Er beschloss einen Heimkinoabend zu machen und suchte sich einige DVDs
raus. Jurassic Park 2010, Raptor Red und mit Todesklaue 2 einen coolen
Slasher Horrorfilm, der hervorragend gut zu dem fiesen Wetter passte.
Das würde ein gemütlicher Abend werden. Richard holte sich das warme
Mikrowellen-Popcorn, aus der Küche und machte es sich vor dem Fernseher
bequem.
Draußen donnerte es laut und die Blitze zuckten wie wild.
‚Ein solches Gewitter hat es aber schon lange nicht mehr gegeben.‘
wunderte sich Richard. Ob es so eine gute Idee war, bei einem solchen
Wetter den Fernseher einzuschalten? Aber er verdrängte den Gedanken
schnell wieder, denn schließlich hatte das Haus ja Blitzableiter.
Doch Richards Nachlässigkeit, wurde sehr bald darauf bestraft, als es
urplötzlich grell blitzte und mit einem lauten Knall ein Blitz in die
Fernsehantenne schlug. Richard erschreckte sich, als vor seinen Augen der
Fernseher explodierte.
‚Ach du, Scheiße!‘ dachte er und saß nun komplett im Dunkeln, da nun auch
die Sicherung durch gebrannt war. ‚Wie konnte das denn nur passieren?‘
Er tastete in seinem Zimmer nach einer Taschenlampe und ging in den Keller
um den Strom wieder einzuschalten.
Nachdem er wieder Licht hatte, sah Richard erst die tolle Bescherung in
seinem Zimmer. Der Fernseher und der DVD-Player waren völlig im Eimer. Die
Scherben der Bildröhre waren im ganzen Zimmer verteilt.
„Was für eine Scheiße!“ fluchte er und ging zur Steckdose um den
Fernsehnetzstecker zu ziehen. In dem Moment, als Richard den Stecker
anfasste, bekam er einen heftigen Stromschlag und ihm gingen die Lichter
aus.
Als Richard langsam die Augen öffnete war es Stockfinster um ihn herum.
‚Was ist denn nun los?‘ dachte er. ‚Ist schon wieder die Sicherung
rausgeflogen?‘
Doch als sich seine Augen an die Dunkelheit langsam gewöhnt hatten
erkannte er, das er sich gar nicht mehr in seinem Zimmer befand, sondern
in einem riesigen schwarzen Raum, oder war es mehr ein riesiger Tunnel?!
Das laute Gewittergrollen war nirgends mehr zu vernehmen und es herrschte
Totenstille.
‚Au, Backe...‘ dachte er und langsam machte sich Panik in ihm breit. ‚Ich
habe einen Schlag gekriegt! Bin ich...bin ich tot?!‘
Sein ganzer Körper fühlte sich sehr seltsam an. Er beschloss, sich in
diesem Tunnel mal umzusehen und versuchte aufzustehen, was ihm aber nur
mit großer Mühe gelang. Irgend etwas stimmte hier absolut nicht…
‚Warum fühle ich mich denn nur so schwer?‘ dachte er und kratzte sich am
Kopf. Plötzlich spürte er, das auf seinem Schädel lange Hörner saßen, die
leicht gebogen waren. Richard bekam einen riesigen Schock, als er dann
seine „Hände“ betrachtete!
Seine „Hände“ hatten plötzlich scharfe Klauen und waren mit goldfarbenen
Schuppen überzogen. Er spreizte seine Finger ein wenig und stellte fest,
das er keine Arme mehr hatte, sondern in Wirklichkeit fledermausähnliche
Flügel.
>Was zum Teufel?!< dröhnte plötzlich eine mächtige Stimme in seinem Kopf.
Es hörte sich fast wie seine eigene an, nur mehrere Oktaven tiefer und
ziemlich bedrohlich klingend.
‚Was ist das für eine Stimme?‘ dachte Richard verängstigt.
Plötzlich blickte er in die Gesichter zweier Drachen, die ihn extrem böse
anschauten. Einer war links von ihm und der andere stand rechts. Es
schienen wohl Zwillinge zu sein, da beide absolut gleich aussahen. Richard
erstarrte.
>Was hast du in meinem Körper verloren?!< dröhnte es wieder.
„Wer spricht da?“ fragte Richard.
>Ich stelle die Fragen!< tönte es erbost.
Richard blickte verwirrt auf die zwei Drachenköpfe.
>Hast du es nicht begriffen?!< sagte es. >Ich will, das du aus meinem
dritten Kopf verschwindest, aber plötzlich!<
„D...deinem dritten Kopf?!“ stotterte Richard und sah an sich herab. Dabei
erschrak er fürchterlich, als er sah, das es sich nicht um zwei Drachen
handelte, sondern das die beiden langen Hälse an seinen eigenen Schultern
endeten. Nun dämmerte es Richard! Er steckte in dem Körper eines riesigen
dreiköpfigen Drachens.
„Das darf nicht wahr sein!“
Moment mal?! Dreiköpfiger Drache? Da gab es doch nur einen einzigen...
>King Ghidorah!< erklang plötzlich eine weibliche Stimme.
Plötzlich sah er eine riesige Motte vor sich schweben.
„Mothra?!“
>Mothra?!<
>Wie geht es dir denn so nach 18 Jahren schlaf?< fragte sie.
>Jetzt wird abgerechnet, du idiotische Alte!< dröhnte Ghidorah und spie
aus zwei Mäulern Energieblitze auf Mothra ab, die jedoch direkt durch die
Motte hindurch gingen. Das passierte alles so wahnsinnig schnell, das
Richard gar nicht wusste wie ihm geschah, als sich „sein“ Körper plötzlich
selbst ständig machte.
>Was...?<
>Ich bin nicht wirklich vor dir, mein stürmischer Liebling!< sagte sie.
>Dies ist ein Traum und um deine Frage von vorhin zu beantworten, nein du
bist nicht gestorben.<
„Was hat das hier zu bedeuten?“ fragte Richard.
>Ja, das interessiert mich auch!< fügte Ghidorah hinzu. >Was macht dieser
dumme Kerl in meinem zentralen Kopf?<
>Dieser „dumme Kerl“ bist du selber, Ghidorahchen!< kicherte sie.
Richard glaubte, nicht richtig zu hören.
„WAS?! ICH bin King Ghidorah? Das kann ich nicht glauben!“
>DAS bin nicht ICH!< knurrte Ghidorah. >Ich bin niemals diese Weichflöte!<
>Erinnerst du dich nicht mehr daran, als ich dir vor 18 Jahren sagte, ich
würde dir eine Strafe verpassen, die für DICH schlimmer ist als der Tod?<
fragte sie amüsiert. Herrlich war es für sie mit anzusehen, wie King
Ghidorah mit sich selbst stritt. >Ich habe dir einen kleinen Zauber
verpasst, so das du als Mensch wiedergeboren wurdest. Was kann denn für
dich schlimmer sein, als ein Wesen zu werden, das du am meisten hasst?!<
Ghidorah verstummte.
„Ähm, entschuldige...“ meldete sich statt dessen Richard zu Wort. „Wenn
ich, wie du sagst angeblich King Ghidorah in meinem früheren Leben gewesen
bin, so müsste ich mich doch an irgend etwas erinnern. Aber das tue ich
nicht.“
>Das liegt daran, das dein Gedächtnis wieder komplett bei null begonnen
hat und das von deinen früheren Erinnerungen nur die Sachen übrig
geblieben sind, die du auch seelisch verkraften würdest.< antwortete sie.
>Und es ist auch gut so. Denn so wie ich sehe, scheint aus dir, ein sehr
vernünftiges Wesen geworden zu sein. Ich hätte nie erwartet, das du eine
gute Seite in dir trägst.<
>Ich und eine GUTE Seite?!< brüllte Ghidorah zornig. >Ich bin ein
Vernichter! Ich bin die Inkarnation des Bösen! Ich habe keine gute Seite!<
>Heiße Luft, weiter nichts...< sprach sie. >Billiges Machogehabe!<
Auch wenn es so unglaublich klang. So viele Sachen ergaben für Richard
jetzt plötzlich einen Sinn. DARUM fühlte er sich als Mensch immer so was
fremd und unverstanden.
>Tdz! Und du meinst, das du damit durchkommen wirst?< grinste Ghidorah.
>Ich werde diesen Menschen, der in mir steckt übernehmen. Ich werde seine
Seele völlig auslöschen, so das er aufhört zu existieren! Dann werde ich
eben als Mensch Politiker und auf diese Weise zum Weltherrscher!<
Mothra lachte laut auf.
>Mein Herzallerliebster Ghidorah! Hast du es denn noch immer nicht
begriffen, das ihr beide eins seid? Du bist er und er ist du. Wenn auch
etwas anders, als ich es ursprünglich geplant hatte. Deine böse Seite
sollte eigentlich nicht aufwachen und ein eigenes Bewusstsein haben. Doch
dieser unvorhersehbare Stromschlag hat deine böse Seite in dir trotzdem
irgendwie geweckt. Aber sie dominiert nicht. Du `Richard` bist jetzt in
diesem neuen Leben King Ghidorah. `Er` ist ab jetzt mehr oder weniger nur
Zuschauer. Er kann zwar mit dir sprechen und in gewisser Weise minimal
eingreifen. Aber zu sagen im Endeffekt hast nur du.<
In Richards Kopf drehte sich momentan alles. Das waren so viele neue Dinge
auf einem Haufen.
>Ich weiß, das es jetzt für dich alles so plötzlich kommt und das du jetzt
ziemlich verwirrt bist. Aber ich habe dich seit deiner Neugeburt
beobachtet und ich muß sagen, ich bin sehr beeindruckt. Mach nur weiter
so, dann gebe ich dir vielleicht irgendwann einmal sogar deinen richtigen
Körper wieder.<
>Ich werde ihn einfach auf die schiefe Bahn leiten!< grinste Ghidorah.
>Oh, ich denke, `Richard` weiß schon gut und schlecht von einander zu
unterscheiden. Er ist schließlich kein kleines Kind mehr.< sagte Mothra.
>Und noch etwas! Was immer du deiner guten Seite auch antust, wird für
dich genauso Konsequenzen haben und umgekehrt!<
>Du bist ein hinterhältiges Stück!< knurrte Ghidorah. >Du hast wohl alles
genau durchdacht, nicht wahr?!<
>Natürlich! Ich werde auch nicht noch einmal so nachlässig mit dir
umgehen! Diesen Fehler mache ich nie wieder!<
Und mit diesen Worten verschwand Mothra.
Schweißgebadet schreckte Richard hoch. Er zitterte am ganzen Leib und
japste nach Luft. Er wagte zunächst gar nicht die Augen zu öffnen, doch
dann stellte er zu seiner Erleichterung fest, das wieder alles genau so
war wie immer. Er befand sich in seinem Zimmer und auch die Scherben der
Fernsehbildröhre lagen nach wie vor auf dem Teppich verteilt.
‚Meine Fresse! Diese Träume werden ja von mal zu mal bizarrer!‘ dachte er.
‚Ich und King Ghidorah... lächerlich!‘
Richard beschloss in seinem Zimmer Ordnung zu schaffen und holte sich
Handfeger und Kehrblech aus dem Besenschrank. Als er begann die Scherben
aufzufegen, hatte er irgendwie ein sehr seltsames Körpergefühl. Es war
beinahe so, als würde er drei Hälse haben und eine verlängerte Wirbelsäule
die sich am Ende zweiteilte. Richard schaute an sich herab, doch da war
nichts Ungewöhnliches zu sehen.
„Seltsam...“
Er ging ins Badezimmer, und blickte in den großen Spiegel. Doch als er
sein Spiegelbild sah, fiel er vor Schreck beinahe in Ohnmacht. Denn ihm
schaute nicht der Mensch Richard König entgegen, sondern ein
menschengroßer King Ghidorah, der in einer schwarzen Jeanshose und einem „Hate
Machine“ T-Shirt gekleidet war.
„Du Scheiße!!!“ schrie Richard auf.
>Das ich du sein soll, finde ich ebenso lächerlich!< sprach Ghidorahs
dunkle Stimme in Richards Kopf.
„Verschwinde aus meinem Kopf! Du bist nicht hier, das ist immer noch ein
Traum!“
>Wenn ich wüsste wie, wäre ich schon längst hier raus, du Trottel!< knurrte
Ghidorah. >Glaubst du etwa, mir macht das Spaß?!<
„Du bist nicht hier! Du bist einfach nicht hier!“ sagte Richard immer
wieder, doch das Ghidorah-Spiegelbild machte jede von Richards Bewegungen
nach. Ghidorahs zentraler Kopf hatte Ausdruck von Panik im Gesicht,
während die anderen beiden Gesichter überaus genervt blickten.
„Ne!“ sagte Richard und hatte plötzlich DIE Idee. „Jetzt weiß ich was ich
mache!“
Er holte eine Nadel und stach sich damit in den Finger.
„Au!“
>Au! Verflucht noch mal! Spinnst du?! Das tat weh!< knurrte Ghidorah.
‚Verdammt, das ist kein Traum!‘ dachte Richard. Ghidorahs Bild verschwand
nicht im Spiegel. „Das ist nicht gut! Das ist gar nicht gut!“
>Moment mal... ich habe gerade „deinen“ Schmerz gefühlt?! Das heißt, das
es tatsächlich kein Alptraum ist und Mothra mich nicht verarscht hat!<
sagte Ghidorah und nun hatten alle drei Köpfe genau den selben panischen
Ausdruck im Gesicht.
„AAAAAAHHHHHH!“
>AAAAAAHHHHHH!<
„Ich glaub, ich brauch jetzt erstmal ein Bier!“ sagte Richard.
Als sich Richard in seinem Zimmer in den Sessel fallen ließ, vernahm er
einen kurzen aber ziemlich heftigen Windstoß von draußen, der das Haus zum
erschüttern brachte. Als er aus dem Fenster blickte, sah er eine
gigantische Motte über das Haus fliegen. Dabei hätte Richard für einen
Moment schwören können, ein Lachen zu hören.
>Mothra...<
„Das ist wirklich unglaublich!“ sagte Richard und betrachtete sich genauer
im Spiegel. Nachdem er sich von seinem ersten Schock so langsam erholt
hatte, stellte er fest, das er als King Ghidorah gar nicht mal schlecht
aussah. Ganz im Gegenteil! Richard war mit seinem menschlichen Aussehen
noch nie zufrieden, aber er musste zugeben, das was er jetzt im Spiegel
sah, gefiel ihm um einiges besser!
‚Wow! Ich sehe total cool aus!‘ dachte er, als er durch seine Mähne
strich. ‚Wie beeindruckend muß ich wohl in meiner Originalgröße wirken...‘
>So sehe ich also als Mensch aus...< merkte Ghidorah an. >Du hast ein
Gesicht, wie nach einem Unfall, muß ich mal sagen. Wie sieht denn bloß die
Mähne aus?! Das ist eine totale Katastrophe!<
„Hey!“ sagte Richard. „Ich habe es mir nicht ausgesucht! Ich finde dieses
Aussehen selber scheiße! Daß musst DU mir nicht auch noch auf die Nase
binden! Außerdem ist dies nun auch DEIN Gesicht! Und wenn ich mich recht
erinnere, dann hast du uns doch in diese Situation gebracht!“
>Klugscheißer!<
„Aber schon seltsam, das du mein menschliches Spiegelbild siehst und ich
dagegen das Drachische.“
>Wieso?! Du existierst doch auch als Mensch. Aber gleichzeitig bist du
auch Drache. Was ich nach wie vor nicht wirklich glauben kann!<
„Was machen wir jetzt bloß?“ fragte Richard.
>Woher soll ich das wissen? Du hast die dumme Motte doch gehört! Ich
schaue hier nur zu! Du bist der Chef, also dann mach mal!<
„Ich meine abgesehen davon, das wir uns laufend streiten. Wäre es nicht
von größerem Vorteil, wenn wir zumindest versuchen sollten zusammen zu
arbeiten?“ fragte Richard. „Wir sitzen hier schließlich im selben Boot
ähm...Körper, du und ich.“
>Da ist leider was dran!< überlegte Ghidorah. >Von mir aus! Aber erwarte
bloß nicht, das wir dadurch Freunde werden! Ich kann dich nämlich absolut
nicht ab!<
Richard seufzte. Das wird noch eine schwere Geburt werden.
Montag morgens ging wieder der Alltag los. Richard hatte die beiden
letzten Nächte sehr schlecht geschlafen. Er bekam von Ghidorahs ständigen
Gelaber mittlerweile Kopfschmerzen. Und das sogar gleich dreifach. Womit
hatte er das nur verdient? Was muß er als King Ghidorah bloß alles für
fürchterliche Dinge angestellt haben, um so gestraft zu werden? Selbst
seine eigenen Gedanken konnte er nun nicht mehr vor dem Drachen in sich
verbergen.
>Richard „König“ Ghidorah.<
„Was redest du?“ fragte Richard.
>Dein menschlicher Vorname ist grausig! Er klingt so ...typisch
menschlich. Aber das „König“ gefällt mir!<
„Kannst du bitte aufhören soviel zu reden?“ fragte Richard. „Vor allem,
wenn ich gleich in der Schule bin, muß ich mich konzentrieren!“
>Gut, halt ich´s Maul…< grunzte Ghidorah und verstummte augenblicklich.
Endlich Ruhe! Das war eine wahre Wohltat.
Wie immer hatte sich in der Schule nichts geändert. Die Mathestunde war
wieder tierisch langweilig.
Ghidorah fragte sich, wieso die Menschen sich so sehr für Zahlen
interessierten. Und was war das überhaupt für ein ungebildeter Mensch, der
vorne an der komischen grünen Wand stand und unglaublichen Schwachsinn
erzählte? So wurden Menschen also ausgebildet?! Kein Wunder, das man sie
so leicht bezwingen konnte. Ghidorah schüttelte den Kopf und grinste.
Nein, wie lächerlich!
„Finden Sie das Thema etwa langweilig, König?“ fragte der Lehrer. „Oder
warum grinsen Sie gerade so?“
„Was?! Wie?“ fragte Richard und hatte nicht darauf geachtet, was Ghidorah
eigentlich trieb.
„Kommen Sie gefälligst nach vorne und lösen Sie die Aufgabe an der Tafel!“
‚Warst du das?!‘ sprach Richard seine dunkle Seite an.
>Ups! Ich bin untröstlich!< sprach Ghidorah und tat so, als würde er mit
einer unschuldigen Stimme sprechen, was ihm aber nicht wirklich gelang.
Richard stand auf und ging zur Tafel.
>Wieso bist du vorhin wegen diesem Menschen aufgesprungen?“ fragte
Ghidorah, als große Pause war. >Ich hätte dem was gehustet!<
‚Das geht hier leider nicht so einfach!‘ antwortete Richard.
„Na, wen haben wir denn da wieder?“ rief Dennis.
DIE beiden hatten jetzt gerade noch gefehlt.
„Schutzgeld ist wieder fällig, Richie!“ sprach David.
„Das hattet ihr euch doch schon genommen...“ sagte Richard.
„Ja, aber wir haben kurzzeitig beschlossen, die Summe zu erhöhen.“ sagte
David.
„Also las das Geld schon rüber wachsen!“ lachte Dennis.
>Ähm... ich verstehe nicht ganz! Was wollen die von dir?< fragte Ghidorah.
‚Das sind die Troublemaker der Schule. Besser ist es zu tun, was sie
wollen, damit sie einen in Ruhe lassen.‘ sprach Richard gedanklich zu
Ghidorah.
„Worauf wartest du noch?“ rief Dennis. „Gib schon das Geld! Oder sollen
wir dir ein paar aufs Maul hauen?“
>Du lässt dir das einfach so gefallen?< fragte Ghidorah.
‚Was soll ich schon großartig machen?‘
Ghidorah schlug sich mental die Hand vor die Stirn.
>Hast du denn überhaupt noch nicht registriert, WER du eigentlich bist?<
fragte Ghidorah. >Du bist King Ghidorah! Das mächtigste Wesen, das auf
diesem Planeten rum läuft! Ich glaube, du brauchst mal einen mentalen
Tritt in den Hintern!<
„Was ich euch gleich gebe, ist ein langsamer und qualvoller Tod!“ sprach
plötzlich Ghidorah anstelle von Richard. „Ich werde euch, wie Würmer
zerquetschen, wenn ihr euch nicht auf der Stelle verpisst!“
>Hm... irgendwie kann ich doch die Kontrolle übernehmen!< dachte Ghidorah
und war ein wenig überrascht darüber das Richards Körper auf seine Befehle
gehorchte. Hatte Mothra mit ihrer Magie vielleicht geschlampt?!
„Hast du das gehört, Dennis?“ sagte David und lachte. „Der Kleine will uns
wohl drohen?“
„Dem Asi zeigen wir‘s!“
Doch als Dennis zuschlagen wollte, ergriff Ghidorah den Arm des Jungen.
Ein lautes Knacken ertönte, als Ghidorah mit einer kurzen Bewegung Dennis
den Arm brach, als wäre es ein Streichholz.
Dennis schrie vor Schmerzen auf. „DU SCHWEIN!!!“
„Willst du auch?“ Ghidorah schaute zu David und grinste diabolisch.
David war kreidebleich im Gesicht, als er Richards Augen sah, die rot
glühten.
„Las uns abhauen!!!“ wimmerte Dennis und suchte mit David das Weite.
Plötzlich bemerkte Ghidorah das er die Kontrolle über Richards Körper
wieder verlor. Seine „gute“ Seite gewann die Oberhand zurück.
>Warum denn gerade jetzt?< fragte Ghidorah >Ich war mit den beiden noch
nicht fertig...<
Richard befand sich die ganze Zeit über in einer Art Trance, doch er bekam
alles mit, was Ghidorah tat.
„Ghidorah, mach so was nicht noch mal mit mir!“ sagte Richard, als er nun
endlich wieder die Kontrolle über sich hatte. „Du wirst mich kein weiteres
Mal übernehmen!“
>Was ist denn los?<
„Du hattest kein Recht das zu tun! Und wenn wir jetzt Pech haben, kommt
noch gewaltiger Ärger auf uns zu!“ rief Richard wütend.
>Tdz! Ich habe dir gerade eben geholfen und das ist nun der Dank dafür?<
schnaubte Ghidorah beleidigt.
„Du bist nicht gerade eine vertrauenswürdige Person!“ sagte Richard.
„Außerdem habe ich dich nicht darum gebeten! Ich wäre mit dieser Situation
auch alleine fertig geworden!“
>Aha, also genau so wie in den letzten Jahren, oder wie? Ich habe es in
deinen Erinnerungen gesehen, wie gut du damit fertig wirst! Oder willst du
etwa der ewige Verlierer sein...< Doch plötzlich stoppte Ghidorah. Was tat
er da eigentlich? Er wollte vor kurzem noch seine gute Seite vernichten,
doch jetzt erst bemerkte er, das er ihr half. Jemanden zu HELFEN war
vollkommen gegen seine Überzeugung! >Moment mal, wieso habe ich dir
überhaupt geholfen?! Ich habe keine Ahnung, was mich dazu trieb so etwas
machen...<
Ghidorah gefiel dies überhaupt nicht und zog sich tief in Richards Inneren
zurück.
Ogasawara Inseln irgendwo im Südpazifik...
>Er ist also gar nicht tot?!< grollte eine tiefe dunkle Stimme. >Du bist
von Sinnen! Du hättest ihn töten sollen, als du die Gelegenheit dazu
hattest, aber statt dessen brachtest du ihn wieder ins Leben zurück!<
>Es hätte meine Insel auch nicht wieder zurück gebracht, wenn ich ihn
getötet hätte.< sprach Mothra zu dem riesigen Schatten. >Aber ich bin
jetzt ehrlich gesagt froh darüber es nicht getan zu haben, denn dieser
Planet steht vor einer Bedrohung gigantischen Ausmaßes!<
>Du hast einen fatalen Fehler gemacht, diesen Drachen am Leben zu lassen!<
>Nein. Die Götter hatten es so bestimmt. Mir ist jetzt auch genau klar
geworden warum.< sagte Mothra. >Denn wenn dieses fremde Wesen, von dem ich
seit einigen Monaten Visionen habe, erst einmal hier aufkreuzt, dann wird
auf der Erde kein einziges Leben mehr existieren! Aus dem Grunde brauchen
wir King Ghidorah unbedingt lebend! Er muß uns beistehen, wenn es zur
Schlacht kommen wird!<
>Wieso ausgerechnet er?< schnaubte der Schatten. >Wenn ich mich recht
erinnere, dann hat Ghidorah vor nicht allzu langer Zeit es selbst beinahe
Geschafft die Erde zu vernichten, wenn wir ihn nicht aufgehalten hätten!<
>Weil Ghidorah unsere einzige Hoffnung ist...< seufzte die Riesenmotte.
>Verdammt noch mal!< fluchte der Schatten und begann wütend zu werden.
>Wir sollen uns auf diesen niederträchtigen Drachen verlassen? Er ist noch
nicht einmal von dieser Welt und schert sich einen Dreck um die Lebewesen
dieses Planeten! Ich werde mit dieser Bedrohung, was immer es auch sein
sollte, auch alleine fertig! Wir brauchen Ghidorah nicht!<
>Nein, Godzilla! Du würdest nicht alleine mit ihm fertig werden!<
entgegnete Mothra. >Diese Bestie ist zu mächtig!<
>Aber von allen Wesen des Universums, müssen wir ausgerechnet auf
Ghidorahs Hilfe angewiesen sein... Er wird uns alle vernichten, wenn er
die richtige Chance wittert!<
>Keine Sorge!< sagte Mothra. >Ghidorah wird uns zur Seite stehen, das
verspreche ich.<
>Was macht dich da so sicher?< fragte Godzilla.
>Weil er ein gutes Herz hat!<
Godzilla brach in ein grollendes Gelächter aus. >Ghidorah und ein gutes
Herz?! Mothra, ich bitte dich!<
>Es ist wahr! Er hat eine gute Seite. Im Augenblick ist er aber noch so
unbeholfen, als wäre er gerade geschlüpft. Seine böse Seite ist noch in
ihm existent, aber sie dominiert nicht mehr. Wenn alles ohne Zwischenfälle
verläuft, werden sich die beiden Seiten in absehbarer Zeit miteinander
vereinen und ein vollkommen neuer King Ghidorah wird geboren. Wir müssen
ihm nur Zeit lassen!<
>Und was schätzt du, wie lange das dauern wird?< fragte Godzilla.
>Nach meinem bisherigen Wissenstand... noch recht lange! Die beiden Seiten
bekriegen sich im Moment noch.< antwortete Mothra. >Aber ich bin mir
sicher, das er soweit sein wird, bevor dieses fremde Wesen auf der Erde
eintrifft. Ghidorah ist der einzige, der die Macht hat unsere Welt zu
retten und in seiner momentanen Gestalt ist er äußerst verwundbar! Ich
werde deswegen persönlich auf ihn acht geben.<
>Ich hoffe für dich, das du recht hast!< grunzte Godzilla. >Aber falls
nicht, werde ich deinen Schützling vernichten, ohne Gnade zu zeigen!<
To be continued...